Ein besonderes Ehrenamt
Durch meine persönliche Geschichte und meine Arbeit im Pflegeheim wurde ich immer mit Sterben und Tod konfrontiert.
Es war eigentlich nie etwas Abschreckendes für mich, ganz im Gegenteil. Die Trauer der Menschen hat mich immer tief berührt, aber auch herausgefordert mich damit auseinander zu setzen. Der trauernde Mensch ist offen für jemand, der wirklich zuhört. Für ein Wort des Trostes oder einfach nur das Mit-Aushalten. Manchmal genügt es einfach da zu sein.
Jedes Trauergespräch ist anders, jeder Mensch trauert anders. Es ist ein Dienst, der Gottvertrauen braucht, ohne dem Gegenüber etwas überstülpen zu wollen.
Die Ausbildung dazu ist gut und man wird auf alles vorbereitet. Ich möchte „Werbung“ dafür machen. Natürlich erfordert es Zeit. Wenn jemand voll im Beruf steht, ist es nicht wirklich machbar. Verabschiedungen sind nicht am Wochenende!
Es ist aber so erfüllend, wenn aus dem Leben der Verstorbenen erzählt wird. Wenn ich eine Lebensgeschichte aufschreiben und auch vortragen darf. Die Feier wird dadurch meist sehr persönlich. Aus meinem Erfahrungsschatz kann ich manchmal helfen, mit dem Leid besser umzugehen, oder auch den Blick auf Gott richten.
Viele Menschen haben nur mehr wenig oder gar keine Beziehung zu Gott oder Kirche.
Ich möchte ermutigen, diesen Weg einzuschlagen. Es ist eine schöne Sache. Ich gehe immer bereichert davon weg.
Daraus ist auch die nächste spannende Geschichte endstanden: Durch die Idee von Diakon Bernhard Pletz entstanden die „Trauerspaziergänge“. Diese werden im Moment einmal monatlich angeboten, abwechselnd im Eggenberger Schlosspark und in Kumberg im Friewald. Die genauen Daten dazu finden Sie auf den Karten, die in der Kirche aufliegen. Vielleicht weckt es Ihre Neugierde und Sie fühlen sich angesprochen, dann können Sie sich gerne bei mir oder in der Pfarre melden.
Ehrenamt heißt für mich: es ist eine Ehre so etwas Besonderes machen zu können.
Christa Berger